Freitag, 27. Mai 2011

Übergänge

Ich habe einen Übergang ganz in meiner Nähe, wo ich wohne. Er führt unter Bäumen und Büschen hindurch von meiner Siedlung zu einem Kinderspielplatz. Gestern abend habe ich einmal ganz bewußt diesen Übergang durchschritten. 'Mensch' sieht vom Grünen aus ganz deutlich auf die andere Seite. Links auf dem Photo ist ein Zaun zu erkennen und am Anfang der Lichtung rechts steht eine Straßenlaterne. Danach kommt auch bald der erste Hauseingang. Will sagen: Nur wenige Schritte trennen die Zivilisation vom Grün. Die Grenze ist kaum erfahrbar.
Gestern abend war es dort besonders still. So konnte ich den Übergang auch einmal akustisch sehr bewußt wahrnehmen.
Auf der anderen Seite fuhr gerade ein Auto. Es waren nur ein paar Schritte vom absoluten Frieden zu der Seite hin, wo der Lärm beginnt…

Ich danke Gott für den Frieden, den ich für diese kurze Zeit erleben durfte, für die Geborgenheit und den Schutz, welchen die Natur bietet. Das ist eine Möglichkeit, meinen „Akku“ wieder aufzuladen, Hunger und Durst zu stillen und Frieden wiederzuherstellen.

Meine innere Quelle wird gespeist von solchem Frieden. Ganz bewusst nehme ich diese Rückzugsmöglichkeit wahr und stille meine Bedürftigkeit. Nur so kann ich den neuen Tag wagen! Nur so wächst mir die Kraft zu, weiterzumachen. Nur der bewusste Verzicht auf all die lärmenden, zeitfressenden Dinge, welche wir Menschen erfunden haben, um uns von der Quelle des Lebens fernzuhalten, hilft mir aufzuatmen.

Nur dieser Frieden im Verzicht auf alles, was stört, lärmt und Augen und Ohren und zuletzt das Gefühl belastet, gibt mir Erfrischung, Auftanken und Kraft, den neuen Tag zu erwarten und zu bewältigen und mein Herz zu erfrischen.

Lärm, Hetze und Eile kann ich nur dort, hinter dem Tor abgeben und loslassen.

Da ist Erholung, Frieden. Heute hörte ich in einem Vortrag von 5 Möglichkeiten, diese Quelle zu finden: 
Über die Kunst, über das Gebet, über die Meditation, über die Zuwendung zu Jesus Christus und über die Zuwendung zu Bhudda. Das sind die Übergangsmöglichkeiten.

Zur Zeit ist mein Internet- und Telefonzugang zeitweise gestört.

Auch das kann ein Segen sein! Endlich einmal losgelöst von einem Kanal auf dem Massen von Informationen herangetragen werden, welche das System ‚Mensch’ überlasten und verstopfen können. Welcher Geist kann so viele Informationen aufnehmen und verarbeiten?

Ich nenne diesen Kanal, genannt „Internet“, „die Büchse der Pandora“. Warum? Nun, weil der Effekt, wenn die Büchse geöffnet wird, ungefähr der gleiche ist, wie wenn ich das Internet öffne.

Die Verbindung mit der Welt da draußen  ist nur scheinbar (virtuell) und oft einseitig und dazu noch belastend. Es gibt selten einen Dialog! Ich schaue in die Vielfalt und sie kann, wenn ich nicht sehr aufpasse, mich wahnsinnig machen.

Im Internet finde ich alles, auch Übles, wie in der Büchse der Pandora. Von ihr wird gesagt, dass sich aus dieser Büchse heraus alles Übel der Welt ausbreitete.

Deshalb ist es günstig für mich, dass ich so nah an der Natur lebe. So kann ich immer wieder, allerdings nur, wenn ich daran denke, in die Natur gehen und meinen „Akku“ aufladen. 
Früher habe ich immer nicht verstanden, wieso die scheinbar lebensverneinende Haltung der drei Affen Weisheit sein soll.
Heute begreife ich, dass gerade im Verzicht der Gewinn steckt: die Erholung und das Aufatmen und Auftanken!



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